Seit dem heutigen 1. Januar können die Bürger der estnischen Hauptstadt Tallinn Busse und Straßenbahnen der Stadt zum Nulltarif benutzen. In einer einwöchigen Bürgerbefragung hatten sich mehr als 75 Prozent für dieses Modell entschieden. Der Stadtrat Tallinns hatte bereits im Vorfeld zugesagt, das Ergebnis der Befragung umzusetzen.

„Die Tallinner zeigen uns gerade, wie Realpolitik unter Einbeziehung des Bürgerwillens funktionieren kann“, kommentiert Oliver Bayer, Mitglied der NRW-Piraten und Sprecher im Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr im Landtag NRW. „Die Umsetzung in der estnischen Metropole entspricht zwar nicht ganz unseren Vorstellungen eines fahrscheinlosen ÖPNV. Aber sowohl das mediale Interesse, als auch die Tatsache, dass dieses Modell in der finnischen Hauptstadt Helsinki ebenfalls mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wird, beweist, dass unsere Vorschläge beileibe nicht utopisch sind.“

Die belgische Stadt Hasselt hatte bereits 1997 mit großem Erfolg umgestellt. Der Landesverband NRW der Piratenpartei fordert seit 2010 einen Modellversuch für fahrscheinlosen öffentlichen Personennahverkehr. Diese Forderung wurde auch von den Berliner Piraten im Wahlkampf 2011 aufgenommen. Ebenso sprechen sich die NRW-Piraten für eine Vereinfachung der Verfahren für Bürgerbegehren und -entscheide auf kommunaler Ebene aus.

Quellen:
[1] ÖPNV: http://www.piratenpartei-nrw.de/politik/bauen-und-verkehr/offentlicher-personennahverkehr/
[2] Bürgerentscheid: http://www.piratenpartei-nrw.de/politik/burgerbeteiligung-direkte-demokratie/burgerentscheid/
[3] Hasselt: http://de.wikipedia.org/wiki/Personennahverkehr_in_Hasselt

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