„Während die Bundeskanzlerin Frau Merkel andauernd die Bildungsrepublik ausruft, sieht die etablierte Politik tatenlos zu, wie Lehrkräfte in Deutschland von ihrem Vollzeitjob noch nicht einmal ihren Lebensunterhalt bestreiten können.“ So lautet der Kommentar von Klaus Hammer, Sprecher im Arbeitskreis Bildung NRW der Piratenpartei anläßlich eines offenen Briefes der „Initiative Bildung Prekär.“ [1]

Die Initiative prangert insbesondere die Bedingungen der Lehrbeauftragten für Sprach- und Integrationskurse bei Volkshochschulen und privaten Anbietern an. Neu nach Deutschland einreisende Ausländerinnen und Ausländer haben in den ersten zwei Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland das Recht, an einem mehr als 600 Stunden umfassenden Integrationskurs teilzunehmen. Unter bestimmten Umständen sind diese Kursangebote auch Pflicht. [2]

„Der Gesetzgeber hat wieder einmal eine zum Teil verpflichtende Grundlage geschaffen, ohne eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen“, äußert sich Klaus Hammer weiter. „Lehraufträge werden nur nach den gehaltenen Unterrichtsstunden vergütet, Vor- und Nachbereitungszeiten werden nicht berücksichtigt. Außerdem sind Dumpinghonorare gerade in privaten Bildungseinrichtungen an der Tagesordnung.“

Eine ähnliche Entwicklung beobachtet Klaus Hammer bei der Entlohnung wissenschaftlicher Mitarbeiter an Hoch- und Fachschuleinrichtungen. Auch das ZDF-Politmagazin Frontal21 weist in einem Beitrag auf die laut Hammer „unhaltbaren Zustände“ hin. [3]

Die NRW-Piraten fordert deshalb eine angemessene, leistungsgerechte Bezahlung der Lehrkräfte in Integrationskursen und aller anderen freiberuflich beschäftigten Dozenten. Honorare müssen sich an den Tarifverträgen der Lehrkräfte im öffentlichen Dienst orientieren.

Quellen:
[1] Offener Brief: http://www.mindesthonorar.de/
[2] AufenthG: http://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__44a.html
[3] Frontal21: http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,8505038,00.html

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